Im Revier des Waldkauzes

Abendwanderung und Verhören des Waldkauzes

Abendwanderung zum Verhören des Waldkauzes. Man traf sich um 18:00 Uhr am Parkplatz Kreuzebene. Die Vorstellung war gut besucht, erfreulicherweise auch mehrere Kinder und Jugendliche dabei. Selbst die Damenwelt scheute das Waldesdunkel nicht und war relativ zahlreich vertreten.

   Anfangs, da es noch hell war, informierte Hans-Jürgen Kiefer erst einmal über unsere häufigste Eule, zeigte Bilder und Federn und beantwortete viele fachliche Fragen aus den Reihen der Besucher. Dann ging es in die Dämmerung hinein und leicht bergauf los. Neben Hans-Jürgen Kiefer war als ortskundiger Führer Gerhard Siebert mit von der Partie.

Foto: G. Siebert / NABU Offenburg
Foto: G. Siebert / NABU Offenburg

    Als es dann ganz dunkel war, ab und an ein paar Sterne durch die Wolkenlücken schienen und der Mond seine schmale Sichel zeigte, waren auch die Käuze zu hören. Sie riefen zwar nicht aus dem nächsten Baum, waren aber trotzdem gut zu vernehmen. Meist waren es zwei, die da miteinander korrespondierten und aus verschiedenen Richtungen von sich hören ließen. Die Reviere scheinen schon gut abgegrenzt zu sein, denn sie ließen sich nicht näher heranlocken oder provozieren. Aber immerhin passierten wir auf unserer Wegstrecke mindestens fünf Reviere oder streiften sie zumindest.

  Die Strecke war leicht zu bewältigen, umfasste rund 3,6 km und war nach guten zwei Stunden und ein bisschen mehr beendet. Dabei hat uns der Waldkauz nicht enttäuscht.
 

Das Wetter war sehr mild,wir hatten zum Schluss noch 11°C.

Aber einigen (oder einzelnen?)scheint es trotzdem gefröstelt zu haben.

Auf dem Weg ins Waldkauzrevier
Auf dem Weg ins Waldkauzrevier
Foto: NABU
Foto: NABU

Strix aluco, so wird er wissenschaftlich genannt, unser Waldkauz.

 

Jetzt im frühen Frühjahr ist sein Reviergesang oft zu hören, dann erst wieder von September bis November. Sein Lautinventar ist recht reichhaltig, aber am besten und meisten hört man dieses typische Heulen. Das Weibchen antwortet dann mit einem hellen kuwitt.

Der Waldkauz ist hauptsächlich dämmerungs- und nachaktiv. Er führt eine monogame Dauerehe und ist sehr reviertreu. Oftmals sind traditionelle Reviere über Generationen besetzt. Dabei ist er nicht nur ein Bewohner des Waldes, man kann ihn sogar in menschlichen Siedlungen antreffen, ja sogar in Städten, wenn er nur irgendwo eine Höhle oder Unterkunft und ein entsprechendes Nahrungsangebot findet.

 

 

Bericht von Wolfgang Matz