Berichte

Vortrag von Dr. Martin Boschert über Brachvogel und Kiebitz u.co.

 

Am 19.10.2018 um 19:30 Uhr war ein interessanter Bildvortrag von Dr. Martin Boschert bei uns(Nabu Ortsgruppe Offenburg) in Offenburg im Gasthaus Brandeck (Nebenraum) über den Brachvogel und den Kiebitz.

 

Dazu wurden alle interessierte Freunde und Gönner eingeladen.

 

 

 

Manfred Weber Vorstandsmitglied der Ortsgruppe, begrüßte die Anwesenden Teilnehmer, verwies auf die Aktualität des Themas und übergab dann an Dr. Martin Boschert.

 

 

 

Thema:

 

Haben Großer Brachvogel und Kiebitz am badischen Oberrhein noch eine Chance?

 

Wiesenbrüter, insbesondere Watvogel-Arten, gehören zu den am stärksten gefährdeten Vogelgruppen in Europa und damit auch in Deutschland. Ihre Bestände gehen seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Dazu zählen auch Großer Brachvogel, der am badischen Oberrhein seine letzten Vorkommen in Baden-Württemberg besitzt, und Kiebitz, der hier einen landesweiten Verbreitungsschwerpunkt aufweist. Beim Vortrag werden bei beiden Arten Verbreitung, Bestandssituation, Gefährdungsfaktoren und Rückgangsursachen sowie Schutzmaßnahmen und deren Erfolge in der badischen Oberrheinebene seit den 1980er Jahren beleuchtet.

 

 

 

Am Ende des Vortrages wurde rege gefragt und diskutiert.

 

 

 

Bericht und Bilder von Gerhard Siebert

 



 

Sind wirklich die Krähen an allem Schuld?

 

Immer wieder wird diskutiert, wer für das Verschwinden von Feldhasen, Kiebitzen, Rebhühner und 

inzwischen leider vieler  verschiedener Singvögelarten verantwortlich ist.

Die Rabenvögel, Störche und unsere Greifvögel werden viel zu oft und leichtfertig dafür verantwortlich gemacht.

 Vielleicht suchen wir einen Schuldigen, damit wir Menschen uns aus der Verantwortung nehmen können.  Aber doch sind es wir, die auf der Liste ganz oben stehen.

Wir nehmen durch massiven Flächenverbrauch für Siedlung, Industrie, Verkehr und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten.

 Die Vögel haben es schwer, weil sie für ihre Aufzucht zu wenige Insekten finden. Außerdem fehlen Nisthöhlen, weil viele alte Baumbestände schnell beseitigt werden.

 Selbst in unseren beliebten Gärten findet man kaum noch einen alten Apfelbaum.

Heutzutage sind unsere Gärten steril und gleichen oftmals einer Steinwüste.

Oder wie wenige sind es, die ein Schwalbennest an ihrem Haus akzeptieren, obwohl man durch ein leicht anzubringendes Kotbrett (60 cm Abstand zum Nest) die Fassade gegen Verschmutzung schützen kann.

Auch in unserer Monokultur der industriellen Landwirtschaft bleibt kein Platz für Feldhasen, Kiebitze und Rebhühner. Davon abgesehen, dass hier in Baden-Württemberg jährlich 2.500 Tonnen Pestizide auf unseren Äcker eingesetzt werden.

Diese Art, wie heutzutage Landwirtschaft betrieben wird, macht es einer Artenvielfalt schwer.

Wenn wir so weitermachen, werden die Wenigen, die bis jetzt noch überlebt haben, auch ohne die Hilfe von Greif- Rabenvögeln und Störchen in wenigen Jahren verschwunden sein.

Hätten wir ein funktionierendes Ökosystem, wäre der Verlust durch sie nicht von großer Bedeutung.

Ist es nicht unser Auftrag, dieses Wunderwerk der Natur mit all den Pflanzen und Lebewesen für unsere Nachkommen zu schützen?

 Wir können alle was dafür tun!

 Lassen Sie uns gemeinsam, für mehr Ökologie leben, damit unsere Kinder und Enkelkinder die Schönheit der Artenvielfalt noch erleben können.

 Denn wir brauchen für unser Überleben ein gut funktionierendes Ökosystem.

 

 Bericht von Renate Ernst-Rummel