Der Mauersegler

Sommergast sucht Unterkunft

Ende April, Anfang Mai trifft der Mauersegler (Apus apus)bei uns ein und verbringt bei uns 3 – 3 ½ Monate. In dieser Zeit brütet er auch und zieht seine Jungen auf.

Foto: NABU
Foto: NABU

 

Zur Brutzeit braucht er Unterkunft in unseren Gebäuden

 

Da der Mauersegler ein echter Kulturfolger ist, der sich unter Dächern von Altbauten, mehrgeschossigen Wohnhäusern, Kirchtürmen, Bahnhöfen und Fabrikgebäuden ansiedelt, bekommt er inzwischen Probleme, denn seine Nistmöglichkeiten in Städten werden im Zuge von Renovierungsmaßnahmen immer weniger. Und beim Hausneubau wird heute oft auf hermetisch verschlossene Bauweise geachtet, ohne ihm ein Angebot an geeigneten Höhlungen in Mauerspalten oder Dachnischen zu lassen. Dadurch wird er immer mehr aus unseren Wohnorten verdrängt. Denn der Verlust von Brutplätzen führt dazu, dass ein Mauerseglerpaar ein oder mehrere Jahre keine Jungen aufziehen kann. Die Folge ist, dass es immer weniger Mauersegler gibt.

 

Viele Nistplätze gehen durch Gebäudesanierungen verloren.

 

Besonders Heinz Breithaupt, Vorstandsmitglied des NABU Offenburg, appelliert an Hausbesitzer, Baufachleute und Architekten, bei Sanierungen und Neubauten auch an die Bedürfnisse der Mauersegler zu denken und ihm nicht die Brutmöglichkeiten zu nehmen, sondern im Gegenteil, neue zu schaffen.

Das ist mit einfachen Mitteln möglich. Es gibt eine Vielzahl an Niststeinen oder -kästen, die bei Fassadenrenovierungen, Dacharbeiten oder beim Neubau in die Häuser oder Gebäudenischen integriert werden können. Auch selbst gefertigte Holznistkästen, die an geeigneten Stellen, wie Dach- oder Mauerüberständen in mindestens sechs Metern Höhe, angebracht werden, dienen dem Mauersegler als Nisthöhle.

 

Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich Mauersegler effektiv und gezielt an Gebäuden ansiedeln. Besonders im städtischen Umfeld ist binnen ein bis zwei Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der ersten Brut zu rechnen. Hat sich ein erstes Paar niedergelassen, so ist das meistens der Beginn eines kontinuierlichen Kolonieaufbaus. Dies ist besonders bei öffentlichen Gebäuden, Schulen usw.möglich.

Er hat seinen Nistplatz gefunden!                       Foto: NABU
Er hat seinen Nistplatz gefunden! Foto: NABU

Schon der französische Naturforscher Jean-Henri Fabre (1823 – 1915) schrieb:

„Wie räumen die Mauersegler unter den Insekten der Dämmerung auf, wenn ihre aufgeregten Scharen endlos im Kreis hin- und herfliegen, in der Heiterkeit des rötlichen Abendhimmels, wenn die Sonne untergeht! Was für ein Ungestüm im Flug! Was für überraschende Wendungen im Raum! Welche Lebhaftigkeit!“