Singvögel
Im Sommer erreichen uns manchmal zig Anrufe pro Tag von Menschen, die einen kleinen Vogel gefunden haben.
Achtung: Nicht jeder junge, hilflos wirkende Vogel braucht wirklich Unterstützung.
Bitte lesen Sie die folgenden Punkte, bevor Sie weiter aktiv werden:
- Jungvögel, die noch nicht vollständig befiedert (nackte Stellen, Federn in Hülsen) sind, brauchen Hilfe. Es kann sein, dass sie aus ihrem Nest gefallen sind. Schauen Sie daher, ob sich in der Umgebung irgendwo ein intaktes Nest dieser Vogelart befindet. Wenn dieses von Elternvögeln angeflogen wird, ist es am sinnvollsten, den kleinen Findling wieder in das Nest zu setzen, er wird dann sicher weiter versorgt. Gibt es kein Nest, sollte der Vogel geborgen werden.
- Gesund wirkende Jungvögel mit einem vollständigen Gefieder brauchen in der Regel keine Hilfe. Bei Singvögeln gibt es nach der Zeit im Nest eine sogenannte Ästlingsphase, die artabhängig ein
bis zwei Wochen dauert. In dieser Zeit lernen die Kleinen von ihren Eltern alles, was sie später brauchen.
Die Vogelküken können in dieser Phase meist schon kleine Strecken fliegen und fressen, wirken aber noch
unbeholfen und werden noch viel von den Eltern gefüttert. Es ist ganz normal, wenn die Kleinen auch mal etwas länger versteckt irgendwo sitzen, bis ihre Eltern zurückkommen. Beobachten Sie also den Vogel am besten eine Weile, bevor Sie eingreifen, es sei denn, es besteht unmittelbar Gefahr durch Katzen, Verkehr o.ä.
- Junge Schwalben brauchen immer Hilfe. Sie werden außerhalb des Nestes nicht gefüttert.
Bis einschließlich Juni nimmt unser Mitglied Andrea Schwarz junge Singvögel auf. Später in der Saison wenden Sie sich für Singvögel bitte an andere Pflegestellen. Kontakte finden Sie beispielsweise auch hier.
Hervorragende Informationen, vor allem zu Singvögeln, finden Sie hier:
Auf dieser Seite finden Sie alles rund um das Thema Fundvogel und Vogelaufzucht.
Die „Ehrenamtliche Wildvogelhilfe“ ist ein Verein, in dem sich mehrere Vogelpäpplerinnen zusammengetan haben. Eine sehr gute Adresse für Schwalben ist beispielsweise Frau Manier. Weiterhin findet man auf der Seite einen guten Leitfaden zur Erstversorgung von Fundvögeln.
Mauer- & Alpensegler
Bei Seglern gilt: Egal, ob Jung- oder Altvogel, ein Segler am Boden ist immer ein Notfall. Achtung: Werfen Sie niemals einen Segler in die Luft, um ihn fliegen zu lassen. Segler sind durchaus in der Lage, vom Boden zu starten, wenn sie gesund sind. Halten sie sich also am Boden auf, gibt es einen Grund, der herausgefunden werden sollte.
Unser Mitglied Andrea Schwarz kümmert sich im Sommer um die Versorgung gestrandeter Segler. Das können Altvögel sein, die beispielsweise mit einem Hindernis kollidiert sind oder sich anderweitig verletzt haben, meistens handelt es sich aber um Jungvögel, die hitzebedingt aus ihren Nestern gesprungen sind oder halbverhungerte Babys, die man in Dachböden o.ä. gefunden hat. Da es insgesamt deutlich weniger Pflegestellen für Segler gibt, als für andere Vögel, konzentriert sich Andrea Schwarz von Juni bis August/September auf die Aufzucht und Versorgung von Mauer- und Alpenseglern.
Wenn Sie einen Segler gefunden haben, wenden Sie sich bitte direkt und umgehend an Andrea Schwarz unter fundvogelatnabu-offenburg.de.
Alternativen
Die Mauerseglerklinik in Frankfurt ist weltweit einzigartig. Es werden dort ausschließlich Segler versorgt, und das höchst professionell. Natürlich werden überwiedend Jungvögel aufgezogen, aber auch viele Knochenbrüche und andere Verletzungen können dort kuriert werden. Außerdem werden Gefiedersanierungen vorgenommen.
Die Seite bietet einen hervorragenden Leitfaden zur Vorgehensweise nach dem Fund eines Seglers. Notfälle nimmt die Klinik immer auf.
Wenn die Klinik im Sommer überlastet ist, kann es sein, dass das Telefon nicht abgenommen wird. Auf eine Mail wird aber immer reagiert.
Ein sehr professioneller gemeinnütziger Verein, der für die Betreuung von Seglern gegründet wurde und in engem Kontakt mit der Mauerseglerklinik steht. Auf der Webseite finden Sie ebenfalls eine ausführliche Beschreibung von Erstmaßnahmen.