Aktive Hilfe für die Dohle

Projekt für die Dohle

Wohnraum für Dohlenkolonie in der Pfarrkirche von Ohlsbach

Vogel des Jahres 2012
Vogel des Jahres 2012

 

Die Dohle (Coloeus monedula) ist in der Roten Liste der Brutvögel für Baden-Württemberg in Kategorie 3 gefährdet, eingestuft. Hierzu gehören Arten, die in großen Teilen des Verbreitungsgebietes in Baden-Württemberg gefährdet sind. Wenn die Gefährdungsursachen weiterhin einwirken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternommen werden oder wegfallen, ist damit zu rechnen, dass die Arten innerhalb der nächsten Jahre stark gefährdet sein werden.

Zur Bestandssituation: Die Dohle gehört zu den Arten mit regional kleinen oder sehr kleinen Beständen, die aufgrund gegebener oder absehbarer Eingriffe aktuell bedroht sind und weiteren Risikofaktoren unterliegen, deren Bestände regional oder vielerorts lokal zurückgehen und die selten geworden oder lokal verschwunden sind.

 

Die Pfarrkirche „Hl. Dreifaltigkeit“ in Ohlsbach beherbegt schon seit vielen Jahrzehnten eine Dohlenkolonie. Noch im Jahr 2003 konnten wir im Rahmen einer Dohlenkartierung der Fachschaft für Ornithologie am Südl. Oberrhein etwa 10 Brutpaare feststellen, obwohl sie da schon abgenommen hatte. Inzwischen ist diese Kolonie, nicht zuletzt wegen des Verschließens einiger Einfluglöcher auf vier Paare gesunken.

Mehrere Stunden Arbeit
Mehrere Stunden Arbeit

Gebäudesanierungen, großflächiger Abriss von alten Industriegebäuden, das Verschwinden von Altholzbeständen und der damit verbundene Brutplatzverlust machen es den Vögeln nicht leicht sich dauerhaft anzusiedeln.

Wie den Dohlen geholfen werden kann, zeigt ein Projekt von der Offenburger NABU-Gruppe. Zum Jahr der Dohle fasste sich die NABU-Gruppe ein Herz und Heinz Breithaupt baute nach vorheriger Absprache mit Gemeindekirchenrat, Pfarrer und Gemeindeverwaltung sechs Dohlennistkästen und brachte diese zusammen mit zwei NABU-Kollegen im Langschiff der Kirche an, und zwar auf der Ostseite der Kirche, also gegenüber dem Kircheneingang, so dass keine Beeinträchtigung der Kirchenbesucher durch herabgefallenes Nistmaterial zu erwarten ist.

Eine saubere Sache!   6 neue Nistkästen.  Foto: W. MATZ /  NABU Offenburg
Eine saubere Sache! 6 neue Nistkästen. Foto: W. MATZ / NABU Offenburg
Dem Turmfalken wird auch noch gleich geholfen!
Dem Turmfalken wird auch noch gleich geholfen!

 

 

Vorne in der Kirche befinden sich noch 4 Nisthilfen aus vergangenen Jahren. So haben wir Platz für insgesamt 10 Brutpaare.

Das angrenzende Grünland hinter der Kirche – Gärten, Streuobstwiesen, Weideflächen, Feldraine, kleine Gehölzbestände, Bauerngehöfte mit Schaf- oder Pferdehaltung - bietet dabei die Gewähr für ein ausreichendes Nahrungsreservoir.