Naturgucker-Treff am 22.05.2022

Der erste Naturgucker-Treff war ein voller Erfolg. Eine kleine Gruppe von Interessierten hat sich am Sonntagmorgen, nordwestlich von Urloffen getroffen, um gemeinsam auf Entdeckertour zu gehen und die Artenkenntnisse zu vertiefen und zu erweitern.

Dort, wo die Bäche Glimmen und Filmi zusammenfließen, im Vogelschutzgebiet, gab es eine kleine Begrüßung, und eine Einordnung, in welcher Art von Gelände wir uns befinden und einen kurzen Austausch über die Plattform Naturgucker.de sowie Bestimmungsapps.

Mit Blick auf die Wiesen, die sich am Startpunkt Richtung Westen erstrecken, gab es einen kurzen Input zum Aufbau von Süßgräsern, falls jemand Lust gehabt hätte, speziell nach diesen Ausschau zu halten und zu typischen Pflanzen in Glatthaferwiesen auf unterschiedlichen Böden. Dann machten wir uns auf zum nördlich gelegenen Hochwasserdamm. Auf dem Weg dahin, am Waldrand entlang, konnten wir gemeinsam schon etwa 30 krautige Pflanzen, Büsche und Bäume, bestimmen, die man in Waldsaumgesellschaften finden kann. Jetzt wissen wir unter anderem wie die Kletterpflanzen Geißblatt und Wilder Hopfen oder das echte Salomonssiegel aussehen und können die Büsche Pfaffenhütchen, Hartriegel und Schlehe unterscheiden. 30 weitere eher trockenheitsliebende Pflanzenarten haben wir an der besonnten Böschung des Hochwasserdamms gefunden. Darunter namentlich bekannte Arten wie Wiesen-Margerite, blasslila Glockenblumen, verschiedene Disteln oder die beiden kleinen gelbblühenden Kleearten, der Hopfenklee und der Hornklee. Es ist uns auch gemeinsam gelungen, gelbblühende Korbblütler, wie den Borsten-Pippau und oder das Ferkelkraut zu bestimmen. Auch Insekten waren mit von der Partie. Mit Hilfe einer Insekten-Bestimmungsapp konnten wir unbekannte Arten, wie den Scharlachroten Feuerkäfer oder die Lederwanze, benennen. Auch ein Exemplar des schwarzen, weiß-gepunkteten Trauer-Rosenkäfer haben wir gefunden. Der ursprünglich in wärmeren Gebieten lebende Käfer war Anfang des Jahrhunderts noch selten bei uns, breitet sich aber auch hier im Südwesten, vermutlich aufgrund des Klimawandels, immer stärker aus.

Akustisch begleitet wurde unsere Exkursion durch Gesang und Rufe von Zilpzalp, Kuckuck, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Dorngrasmücke, dem leisen Schwätzen der Stare und dem Zirpen der Feldgrillen.

Nach intensiven zwei Stunden haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht und waren uns einig, dass wir alle wieder etwas dazugelernt haben. Unsere Erkenntnisse werden wir natürlich auf der Naturgucker-Plattform eintragen. Ein weiterer Naturgucker-Treff soll auf jeden Fall später im Jahr folgen.

 

                                                                                                               Bericht von Brigitte Mundinger